Ftan
Chasa Reisgia
2008 – 2010

Genossenschaftlicher Wohnungsbau mit 13 Wohnungen
Wettbewerb

Sonnenplatz für Einheimische

Was den Städter*innen wohlbekannt ist, war für die Ftaner neu: eine Genossenschaftssiedlung zu bauen.

Hier oben auf der begehrten Sonnenterrasse sind die Boden- und Liegenschaftspreise durch den Zweitwohnungsboom derart hochgetrieben worden, dass sich der Gedanke nach bezahlbarem Wohnraum rasch durchsetzen konnte.

So gründeten einige Dorfbewohner die erste Wohnbaugenossenschaft weit herum und bekamen von der Gemeinde eine Parzelle am Dorfrand im Baurecht, samt günstigem Darlehen.

Sechs Architekturbüros aus der Region wurden zu einem Wettbewerb eingeladen, Urs Padrun aus Guarda gewann ihn. Er teilte 13 Wohnungen auf zwei gegeneinander verdrehte Volumen auf.

Zwischen den Häusern ist dadurch ein Platz entstanden. Daneben werden die Autos ebenerdig unter dem grösseren der beiden Gebäude abgestellt.

Die grosszügige Waschküche mit ihrem Fenster auf den Platz kann auch als Mehrzweckraum genutzt werden. Der pragmatische Umgang mit dem Raum erinnert an einen traditionellen Dorfplatz. Die Rahmen der Holzfenster in der „ausgestanzten“ Sichtbetonfassade sind unterschiedlich breit und lockern das strenge Raster auf. Im Wohnraum sind die Fenster über Eck angeordnet und lassen die Engadiner Stube aufleben. Der Bau an der Strasse ist als Reihenhaus organisiert. Maisonettewohnungen reichen bis unter den Dachstuhl. Im hinteren Haus sind Studios flexibel der einen oder anderen Wohnung zuschaltbar.

Der Ftaner Mut hat sich gelohnt: Eine 4,5-Zimmer-Wohnung kostet hier 1620 Franken im Monat und die Zersiedelung des Sonnenhangs ist mindestens etwas gebremst.

„Himmelsleiter und Felsentherme“, 2013 / 2020 Köbi Gantenbein

Fotos Ralph Feiner, Ralph Hauswirth

 
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